Neuwiesen III, Winterthur (CH)
Klimaangepasste Strassenraumgestaltung

Räumliche Entwicklungsperspektive Winterthur 2040

Die Stadt Winterthur hat sich mit den behördenverbindlichen Instrumenten «Räumliche Entwicklungsperspektive Winterthur 2040» und dem «Rahmenplan Stadtklima» zum Ziel gesetzt, das Thema Schwammstadt und klimaangepasste Stadtentwicklung aktiv anzugehen und Projekte umzusetzen.

Pilotprojekt «Strassenraumgestaltung im Quartier Neuwiesen»

Insbesondere versiegelte Strassenräume tragen als thermische Hotspots signifikant zur Erhitzung des Stadtraumes bei. In Anbetracht zahlreich notwendiger Infrastrukturarbeiten wurde das Neuwiesenquartier als Pilotprojekt zur Erarbeitung von Gestaltungsprinzipien für den Strassenraum ausgeschieden. Das Konzept «Strassenraumgestaltung im Quartier Neuwiesen» zeigt beispielhaft auf, wie die Schwamm- und Gartenstadt im Rahmen des Netto-Null-Ziels 2040 umgesetzt und die Potentiale des Quartiers zukunftsweisend ausgeschöpft werden können.

Hitzeminderung, Begegnung und Lebensqualität

Die projektierten Massnahmen nach dem Schwammstadt-Konzept sollen den Wasserkreislauf während den immer häufigeren Extremwetterereignissen regulieren. Die Strassenentwässerung folgt dem Prinzip der Entsiegelung, um Regenwasser unmittelbar in den Boden zurückzuführen. Pflanzen profitieren vom gespeicherten Wasser, gleichzeitig werden die Risiken bei Starkniederschlagsereignissen eingedämmt. Eine Kombination aus Retentions- und zusätzlichen Sickerflächen, punktuellen Ablaufsystemen und unterirdischen Pufferspeichern (Rigolen) unterstützen das Wassermanagement.

Eine strassenraumspezifische Gestaltung charakterisiert Verkehrsachsen und Quartierstrassen. Die Einführung einer Begegnungszone (Tempo 20-Regime) sowie Baumalleen und kühle Mikroplätze wirken stark hitzemindernd, erhöhen die Aufenthaltsqualität sowie die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und würdigen das zentrale Quartier Neuwiesen als lebenswerten Ort «hinter» dem Hauptbahnhof.