Neue Mitte Boxdorf (D)
Innovative und ökologische Quartiersentwicklung

Sorgt gut für die Menschen und das kostbare Leben zwischen den Häusern

Jan Gehl, Stadtplaner & Humanist

Synergie von alt und jung

Boxdorf braucht ein starkes identitätsstiftendes Zentrum, welches zwischen «Neuer Mitte» und altem Bestand vermittelt. Die Raum- und Freiraumgestaltung greift die Potenziale dörflicher Siedlungsstrukturen auf, indem sie Altes und Neues sowie Plätze und Zwischenräume geschickt miteinander verstrickt.

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Die gewachsene Mitte: kleinteilig und divers
Die drei Typologien Platz, Park und Hof gliedern das feinmaschige Freiraumnetz. Eine qualitätsvolle Abfolge von wohl dimensionierten Plätzen und Höfen mit unterschiedlichen Öffentlichkeitsgraden und Charakteren bildet das Herz der neuen Ortsmitte von Boxdorf. Das sogenannte Grüne Band – eine parkähnliche Abfolge aus Grün- und Wasserflächen – schlängelt sich bewusst durch die Gebäudevolumen und verbindet die öffentlichen Räume für den Langsamverkehr miteinander. Im Zentrum verleihen die erhaltenswerten Bauwerke der Alten Ziegelei dem Marktplatz eine attraktive Platzkante. Die Orientierung der Markthalle zum Platz wird als Hommage an den italienischen Städtebau verstanden, auch im Sinne des sozialen Zusammenlebens: hier begegnet man sich. Durch die Vielfalt der Bau- und Raumstrukturen entstehen kleinteilige, differenzierte, aneignungsoffene und sozial inklusive Räume, welche die Menschen selbstverständlich in die Quartiersentwicklung mit einbeziehen.

Hitzeminderung und Ökologie

Durch die Ergänzung von bestehenden Gehölzen mit ökologisch wertvollen Pflanzenkombinationen und grossen Bäumen, die Entsiegelung von Flächen und Kultivierung von Ruderalflächen sowie die Integration von offenen Retentionsbereichen werden unterschiedlichste Biotope geschaffen, die Artenvielfalt gefördert und die Hitze gemindert. Zugleich wird dem verspielten, unaufgeregten Zusammenwirken von Licht und Schatten, Blüten und Blättern sowie dem Erleben der Jahreszeiten Platz gegeben.